Schülerbericht


Foto (von L. nach R.): Flughelfer Maximilian Teufel und Leon Redegeld, Auszubildender Patrick Riva, Fluglehrer Roland Mühlemann und Ausbildungsleiter Kai Naujokat.

Erfahrungsbericht ECS 1 Ausbildungskurs bei HTC

von Patrick Riva

Donaueschingen vom 16. bis 26.11.2015
Nach einer mehrmonatigen Evaluationsphase, während der ich bei mehreren Flugschulen in der Schweiz und eben auch bei HTC über die ECS Kurse informiert hatte, hab ich mich für HTC in Donaueschingen entschieden.

Dafür gab es zwei entscheidende Gründe. Erstens war ich nach einem Besuch bei Kai davon überzeugt, dass die HTC die Dinge richtig oder erst gar nicht macht. Zweitens bietet Kai den Kurs bis zum kompletten Abschluss des ECS 1 an, was eben alle anderen nicht oder nur zum Teil so machen.

Ende Oktober ging’s dann los mit Type Rating Renewal auf R44 in der Schweiz und dann dem Skill Test bei Kai.

Somit war alles bereit um dann Mitte November mit dem ECS 1 Kurs in Donaueschingen zu beginnen. Der erste Schritt bestand darin, praktisch das Schweben noch einmal neu zu erlernen, ohne Seil am Haken. Allerdings geschieht dies natürlich mit Blick aus der Bubble, also mit vertikaler Referenz. Dabei geht’s ja noch, beim Blick in Richtung vordere Kufenstrebe. Einiges anspruchsvoller wird’s dann aber mit Blick in Richtung hintere Kufenstrebe, weil sich doch auch der Körper nochmal um einige Grad mehr nach rechts dreht. Gelingt allerdings mal Start, Steigen auf 30m, Sinkflug und Landung auf diese Weise, so ist die Hauptarbeit für das Unterlastfliegen schon mal erlernt.

Trotzdem war ich dann sehr gespannt, als ich zum ersten Mal mit einer 10m Leine probieren durfte. Das Hauptziel bei den ersten Versuchen mit Leine und Last ist es, stabile Endanflüge zu machen, um dann ca. 10m über dem Abladepunkt still zu stehen. Sollte ja für einen geübten Piloten nicht so schwer sein, könnte man meinen. Es braucht dann aber doch relativ viel Feingefühl an den Steuern, um eben nicht am Schluss doch noch die Last ins Schwingen zu bringen. Bei der ganzen Übung gilt es einige Punkte zu beachten. Man sollte z.B. nicht die Last sondern eher den Heli fliegen und diesen dort hinbringen, wo am Schluss auch die Last hinkommen soll. Zu Beginn ist es auch nicht einfach, sich durch die ungewöhnliche Körperhaltung nicht zu verkrampfen.

Nach vier Tagen Fliegen mit verschieden Lasten an 10m, war dann zu Beginn der zweiten Woche Flughelfer-Theorie angesagt. Hier war sehr spannend zu sehen, wie viele Gesetzte und Richtlinien beim Fliegen mit Unterlast eine sehr grosse Rolle spielen. Um die verschiedenen Anschlagtechniken zu üben und die möglichen Probleme dabei zu erkennen, hatten wir einen Kran und alle nötigen Hilfsmittel zur Verfügung. Kai hat uns sogar bei leichten Minustemperaturen mit seiner Improvisationskunst und seiner Heizung eine angenehme Atmosphäre geschafft.

Während den letzten zwei Tagen haben wir uns dann darauf konzentriert, das Erlernte auch noch mit der 20m Leine zu festigen. Dabei ändert sich eigentlich nicht sehr viel. Die Referenzen am Boden werden etwas kleiner und die Last schwingt langsamer.

Eine interessante Erfahrung durfte ich bei fallendem Schnee machen. Die Flockengrösse spielt hier eine sehr entscheidende Rolle. Ist man im Endanflug sehr stark von den visuellen Referenzen am Boden abhängig, um die Geschwindigkeit einzuschätzen, so wird es natürlich um so schwieriger, wenn man beim Runterschauen nur noch weisse Flocken erkennt, die eine falsche Geschwindigkeit vorgaukeln!

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich dank der guten Ausrüstung und allen beteiligten Personen sehr viel gelernt habe. Vor allem das fliegen mit verschiedenen Lasten ist sehr wichtig, weil sich jede einzelne im Flug anders verhält. Durch die verschiedenen Formen ist aus aerodynamischer Sicht teilweise viel Vorsicht geboten ist.

Nun hoffe ich, das Erlernte in der Zukunft noch vertiefen und erweitern zu können.

ABLAUF


30.10.2015
Skill Test Proficiency Checkflug Robinson R-44
Prüf-Flug für Musterberechtigung
Patrick Riva, Kai Naujokat, D-HHGR 01:29
Nach Erhalt der Eintragung in die Fluglizenz ging es mit der Ausbildung am 10.11.2015 los.

Ausbildung ECS 1 (Externa; Cargo Sling/Short Line)
vom 16.11.2015 bis 26.11.2015 - 8 Ausbildungstage

16.11.2015
Riva, Maujokat, Vertival Reference Training in Donaueschingen
4 Schulungseinheiten mit 36 Landungen, 2:58 Stunden

17.11.2015
Riva, Naujokat, Vertical Reference Training in Donaueschingen
3 Schulungseinheiten mit 40 Landungen, 2:02 Stunden

23. - 24.11.2015 Theorie-Lehrgang External Cargo Sling
Durchgeführt von Enrico Ragoni, Ground Instructor
16 Stunden
Beispiel-Formulare zur Ansicht:
> Flughelfer-Syllabus (PDF Download)
> FOCAL Form Beispiel (PDF Download)

Parxis Ausbildung
ECS 1 FLIGHT INSTRUCTION
LEVEL 1 SHORT LINE

18.11.2015
95 Cycles, 40 Missions, 04:18 Flugzeit

19.11.2015
54 Cycles, 8 Missions, 02:31 Flugzeit

25.11.2015
95 Cycles, 40 Missions, 04:32 Flugzeit

26.11.2015
54 Cycles, 10 Missions, 02:52 Flugzeit
Insgesammt 297 Cycles, 98 Missions und 14:13 Stunden Flugzeit
> Flight Instruction Form Beispiel (PDF Download)